open gpt
top of page
  • AutorenbildCarolin Weißhaar

Horizontales und vertikales Alignment in OKRs

OKRs helfen, Visionen, Strategien und Ziele eines Unternehmens abzuklären und über alle Ebenen hinweg zu kommunizieren. Sie ermöglichen es über Hierarchiestufen hinweg, sich auf die wesentlichen Zielsetzungen zu fokussieren und gleichzeitig messbare Ergebnisse zu liefern.


Doch wie ist garantiert, dass alle an einem Strang ziehen und sich nicht durch Einzelkämpfe den Weg erschweren?


An dieser Stelle setzt der Hebel des Alignments an.


Alignment bedeutet "Ausrichtung". Sämtliche OKR-Sets, ob Quartalsziele oder Jahresziele, sollen über alle Ebenen, Abteilungen und Teams hinweg innerhalb der Firma ausgerichtet sein.


Aber ausgerichtet an was? Wir unterscheiden zwischen zwei Varianten von Alignment: dem horizontalen und dem vertikalen Alignment.


Wie sind horizontales und vertikales Alignment zu unterscheiden?


Zum einen möchten wir alle OKRs aneinander/untereinander ausrichten. Wir richten ein OKR im Zusammenwirken mit dem anderen aus. Wir bezeichnen dies als horizontales Alignment, da wir die Breite der Sets auf einer Ebene - dem Horizont - ausrichten.


Das horizontale Alignment bezieht sich auf die Feinabstimmung zwischen den Teams innerhalb eines OKR-Zyklus.


Es geht darum, Überschneidungen, Abhängigkeiten oder Konflikte zwischen OKRs diverser Teams zu erkennen und etwaige Gegensätze effektiv auszugleichen.


Beispielhaft ist das Marketing-Team befähigt, mit dem Vertriebs-Team zu kooperieren, um durch effizientes Zusammenspiel noch mehr Leads zu generieren. Oder: Das Produktentwicklungsteam arbeitet enger mit dem Kundenservice zusammen, um so die Kundenbindung merklich zu steigern.


Zum anderen möchten wir jedes OKR-Set an der übergreifenden Unternehmensstrategie ausrichten. Wir orientieren OKR-Komplexe an Firmenstrategien und bezeichnen dies als vertikales Alignment, da wir über alle Ebenen hinweg - vertikal - ausrichten.


Vertikales Alignment bezieht sich so auf die Abstimmung zwischen den Zielen auf verschiedenen Hierarchieebenen des Unternehmens. Es dreht sich darum, wie OKR-Sets eines Teams auf Ziele der übergeordneten Ebene einzahlen, diese beeinflussen und fördern.


Zum Beispiel kann das Produktforschungsteam mit dem Produktdesignteam intensiver zusammenwirken, um so gemeinsam ein Plus innovativer Features zu entwickeln. Die vorzüglichen Produktmerkmale tragen zur umfassenden Gesamtstrategie des Unternehmens wirkungsvoll bei.


Die Komplexität des vertikalen Alignments ist abhängig von der OKR-Architektur innerhalb eines Unternehmens. Die folgende Grafik zeigt eine einfache Strategiepyramide.


Vereinfachte Strategiepyramide
Vereinfachte Strategiepyramide

Die Ziele aller "Ebenen" müssen in ihrer Gesamtheit ausgerichtet werden. Im Beispiel werden OKR-Systeme an MOALs (Mid-Term-Goals) angelehnt und die MOALs an der Vision & Mission des Unternehmens ausgerichtet.


Die Komplexität des horizontalen Alignments liegt in der Kommunikation aller relevanten Teams über die jeweiligen OKR-Sets innerhalb eines Zyklus. Folgende Leitfragen können innerhalb eines Zyklus beantwortet werden:



  • Haben wir im Zyklus inhaltliche Abhängigkeiten zwischen OKRs (verschiedener) Teams? Wenn ja, worin bestehen diese inhaltlichen Zusammenhänge?

  • Haben wir auf spezifische Ressourcen bezogene Abhängigkeiten innerhalb unserer OKR-Sets?

Überdies können Identifikationen von Zusatz-"Risiken" zur Erreichung der Objectives und Key Results gut in Abläufe horizontaler Alignments einbezogen werden.


Den Alignment Prozess in den OKR-Zyklus integrieren

Die Implementierung eines OKR-Alignments ist ein enormer Hebel für den Erfolg der OKR Methode im Unternehmen. Ohne vertikales Alignment - die Ausrichtung auf die Gesamtstrategie - fällt es normalerweise schwer, konsequent zu priorisieren und fokussieren.


Alignment dient Transparenzen über alle Ziele des Unternehmens - sowohl im konkreten OKR-Zyklus als auch beim Lernen aus der Vergangenheit. Nicht davon auszublenden, ist die stetige Prüfung des Fortschrittes anhand der Vision.


Ein OKR-Alignment-Prozess verbessert ganzheitlich-organisatorische Ausrichtungen von Teamprozessen und Zielen, indem er horizontale und vertikale Abstimmungen zwischen allen Ebenen ermöglicht. Die Einführung eines turnusmäßigen Abstimmungsprozesses wird hierzu empfohlen, auch wenn dieser im "Standard OKR-Framework" kein obligatorischer Bestandteil ist.


Neben OKR-Plannings, Reviews, Retrospektiven und OKR-Check-Ins empfehlen wir, das Alignment als festen Part in jeden Zyklus aufzunehmen. In Alignment-Sessions werden Abhängigkeiten besprochen, Hürden und Hindernisse in Bezug auf solche Zusammenhänge herausgefiltert und hierzu praktikable Lösungen entwickelt.


Um die Einführung eines OKR-Alignments zu forcieren, sind folgende Schritte hilfreich:


  • volle Integration: Die gesamte Palette von "relevanten Teams" ist bei der Ausrichtung von OKR-Sets einzubeziehen. Die Herausforderung liegt bei einer hohen Anzahl von OKR-Zusammenstellungen und Teams innerhalb eines Zyklus. Hinzu kommt die adäquate Definition eines schlanken, schnellen und gewinnbringenden Prozesses.

  • Visualisierung mittels OKR-Tools: Für die volle Transparenz empfiehlt sich die Nutzung von OKR-Tools, welche ebenfalls zur Dokumentation von Alignment Ergebnissen geeignet sind.

  • Verantwortungsbereiche definieren: Klare Verantwortlichkeiten und funktionale Rollen sollten adäquat festgelegt werden, um die richtigen Menschen an einen Tisch zu bringen und regelmäßig über die Ausrichtung zu sprechen.

  • Flexibilität: Die Identifikation von Abhängigkeiten auf horizontaler Ebene kann zu kurzfristigen Veränderungen, Blockaden oder Hindernissen führen. Wichtig ist es hier, flexibel zu bleiben. Darüber hinaus ist im Alignment Prozess zu bestimmen, wie mit Änderungswünschen an OKRs im Zyklus umgegangen werden soll.

Über Kontrolle, Controlling und Selbstorganisation

Die OKR-Nutzung zielt darauf ab, Visionen und Strategien des Unternehmens - über Ziele hinaus - in konkrete, zielorientierte Doings zu übersetzen.


Hierbei sind die Qualität, Transparenz und Motivation zur Erreichung der gesetzten Ziele beständig anzufeuern. Mittels horizontaler und vertikaler (strategischer) Alignments ist idealerweise die volle Transparenz gesichert. Dies kann in hierarchischen Unternehmen dazu führen, dass höhere Ebenen die an OKRs arbeitenden Teams massiv kontrollieren wollen.


Wir sollten an dieser Stelle die Begrifflichkeit glatt rücken. Worin besteht der Unterschied zwischen Kontrolle und Controlling? Für eine umfangreiche Kontrolle ist OKR nicht das richtige Instrument - jedoch fürs Controlling.


Wenn es um Kontrolle geht, dreht es sich öfter darum, Schuldige für vorhandene Fehler zu suchen. Die höhere Ebene nutzt hierbei die Transparenz und kontrolliert regelmäßig den Fortschritt. Sie delegiert Aufgaben an die Teams, überstimmt gegebenenfalls den Team-Konsens und setzt seine/ihre Macht ein, um zu manipulieren.


Im Gegensatz hierzu soll das Controlling auf das wirtschaftliche IST hin abgestimmt planen, steuern und kalkulieren. Und dies vorwärts- und zukunftsorientiert - im Unterschied zur Kontrolle, die häufiger auf die Vergangenheit bezogen operiert.


Controlling dient so dem vertikalen (strategischen) Alignment. Die transparente Ausrichtung aller Ziele ermöglicht den fortlaufenden "Check", ob wir im Einklang mit unserer Vision handeln.


Checks kristallisieren heraus, ob im OKR-Zyklus Zusatzimpulse vom Management zu setzen sind, um das vertikale Alignment in Zukunft sicherzustellen.


Folgende Prinzipien können den Alignment-Prozess - hin zu mehr Controlling und weg von übermäßiger Kontrolle - fördern:


  • alternativreich planen: Die Zukunft in komplexen Umfeldern lässt sich nicht komplett durchplanen. Flexibles Experimentieren und stetiges Lernen sollte zusammen mit einer positiven Fehlerkultur angestrebt werden. Bei Fehlern möchten wir nicht verurteilen. Wir können stattdessen das Gesamtbild des vertikalen Alignments nutzen, um uns zu fragen: "Warum ist etwas nicht so gut gelaufen?". Und: "Was möchten wir aus der Fehleranalyse für den nächsten OKR-Zyklus mitnehmen?"

  • innovativ steuern: Das übergeordnete Management soll top-down Innovationsbereitschaft demonstrieren, indem es bei klaren und inspirierenden Objectives ansetzt. Den Teams sollte parallel Autonomie und Selbstverantwortung überlassen bleiben.

  • alternativ denken: Ein mutiges Denken in vertretbaren Wetten anstatt in zaghaften Wunschvorstellungen soll sich darauf besinnen, dass OKR Methoden keine Garantiescheine sind. Es handelt sich zunächst um pure Hypothesen, welche beständig getestet und situativ angepasst werden müssen.

  • konsequent entscheiden: Treffen Sie reflektierte Entscheidungen für einen bestimmten unternehmerischen Weg. Schließen Sie bewusst ebenbürtige Alternativen aus, um die Konsequenz der Unternehmensführung durchgängig zu gewährleisten. Konzentrieren Sie sich entschlossen auf alle praktikablen Hebel zur Beschleunigung der intendierten Objectives, Outputs und Outcomes. Stoppen Sie konsequent eher nebensächliche Erwägungen, was eventuell noch alles "sein könnte".

  • pointiert fokussieren: Legen Sie fest, was Ihnen bei der Firmenleitung wichtig ist. Verzichten Sie nach durchdachtem Entschluss auf "Seitenwege", um sich nicht von vielen Nebenzielen und sonstigen Aktivitäten ablenken zu lassen.

  • strategisch Ressourcen einteilen: Erkennen Sie mit gedanklicher Klarheit verfügbare Ressourcen und beziehen Sie diese strategisch in Ihr Unternehmenskonzept ein. Schätzen Sie realistisch ein, was Sie mit den vorhandenen Kapazitäten erreichen können und was nicht.

  • alternativ bewerten: Die betriebliche Leistung ist nicht ausschließlich anhand von Key Results zu bemessen, sondern gleichfalls vermittels registrierter Lernfortschritte und Verbesserungen hinsichtlich der angestrebten Outcomes.

Wenn Sie diese Prinzipien befolgen, werden Sie Wege zum Controlling (auf OKRs bezogen) sowie zu Selbstorganisation & Team-Commitments gut meistern. Auf die Weise können Sie im betrieblichen Management von vielgestaltigen Vorzügen der OKR Methode profitieren.

Das Fazit

OKR als Methode verhilft, gemeinsam mit vertikalem und horizontalem Alignment, die Aufmerksamkeit des Managements auf voranzutreibende strategische Themen zu konzentrieren. Die transparente Zielausrichtung - visualisiert nach dem vertikalen Alignment - ermöglicht den "Check", ob das Unternehmen auf richtigen Wegen ist und im Einklang mit der Strategie handelt.


Auf solche Weise kann jeder wirtschaftliche Aufwand zielgerichtet und wertstiftend eingesetzt werden. Zugleich wird ein radikales Umdenken vom Haften an temporären Aufgaben hin zu übergeordneten Objectives und Outcomes gefördert.


Weitere empfohlene Artikel zum Thema Alignment


bottom of page
openai